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Tobias Sammet´s Avantasia – Moonglow in Hamburg

Posted by Metal Rollz On April - 16 - 2019

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Die überwiegende Mehrheit der 3500 begeisterten Metalfans verließ am vergangenen Samstag (13. April 2019) erschöpft und vollkommen nass geschwitzt nach über 3 Stunden Symphonic-Metal ala Tobias Sammet das Hamburger Mehr! Theater. Es war der Wahnsinn. Was für eine Show !

Aber lasst mich erst einmal von Anfang an beginnen:

P11Nach drei Jahren macht das AllStar-Metalband-Projekt AVANTASIA auf seiner MOONGLOW WORLD TOUR 2019 ebenfalls auch Halt in Hamburg. Das Konzert im Mehr! Theater war bereits vorweg lange ausverkauft. Laut Tobias Sammet war Hamburg, das als erstes ausverkaufte Konzert der gesamten Tour. Super Hamburg!

Kurz nach 20:00 Uhr erlosch das Licht des Saales und Beethovens `Ode an die Freude´ erklang unter dem Jubel aller Anwesenden. Zu `Ghost in the Moon´, welches im übrigen auch der Opener des aktuellem No.1 Albums”Moonglow” ist, fiel der tiefblaue Vorhang mit einem riesigen AVANTASIA-Schriftzug zu einer, wie ich mal vorwegnehmen möchte, hinreißenden Show und gab den Blick auf ein imposantes Bühnenbild frei. Links und rechts neben dem Schlagzeug jeweils eine Treppe. Diese führten auf einer erhöhten Ebene vor rechts nach links über die gesamte Bühnenbreite. Das Bühnenbild war dem Moonglow-Cover sehr stilvoll nachempfunden. Eine wechselnde Videoshow passend zu den Songs rundetet das Bild ab.

P13Auf der Bühne standen die üblichen Verdächtigen. Gitarrist Oliver Hartmann, von Anbeginn bei AVANTASIA dabei, auf der rechten Bühnenseite. Links Sascha Paeth, mit seiner silbernen Duesenberg Gitarre und wie auch vor drei Jahren Andre Neygenfind am Bass. Ebenso links Miro Rodenberg mit seiner “Keyboardburg”. Am Schlagzeug nicht unerwartet Felix Bohnke . Die Backing Vocals lieferten Herbie Langhans, der vor 3 Jahren das erste Mal bei AVANTASIA mitgesungen hat sowie die wunderbare Ina Morgan als auch die Frontstimme von Sascha Paeth´s neuer Band MASTER OF CEREMONY,die wundervolle Adrienne Cowan. Alle drei mit großartigen Stimmen ausgestattet, die, wie sich später noch zeigen sollte, nicht nur im Chor überzeugen konnten. Ein jeder bekam im Laufe des Abends einen Solopart!

P49Zum zweiten Song kam dann “danish dynamite” auf die Bühne. Der PRETTY MAIDS Sänger Ronnie Atkins performte mit seiner rauchigen Stimme perfekt `Starlight´ und auch `Book of Shallows‘. Wer bei `Book of Shallows´ Hansi Kürsch, Frontman bei BLIND GUARDIAN, vermutet hatte, wurde durch die hervorragende Performance von Jorn Lande entschädigt. Diese Songs, als auch der überwiegende Teil der in der ersten Konzerthälfte gespielten Songs, stammen vom aktuellem Album “Moonglow” . Grundsätzlich ist das ja bei Konzerten häufig immer so ein kleiner “Downer”, nicht jedoch so in Hamburg.

Wie bei AVANTASIA üblich, gaben sich während des ganzen Abends, neben Tobias Sammet, weitere erstklassige Sänger die Klinke in die Hand. Mit von der Partie waren der bereits erwähnte Ronnie Atkins (Pretty Maids), Jørn Lande (Masterplan / Pentakill), Eric Martin (Mr. Big), Geoff Tate (Queensrÿche) und Bob Catley (Magnum).

Die zweite Hälfte der Setlist war dann ein Streifzug durch ältere Songs. Ein Querschnitt durch das gesamte Schaffen und Tun von AVANTASIA. Stücke vom “Scarecrow” Album, “Wicked Symphony” und “Ghostlight” fanden ihren Platz!

P42kleinerZur Band gibt es nicht viel zu sagen! Alle der Anwesenden haben Ihr Können bereits an vielen Stellen unter Beweis gestellt. Neygenfind und Bohnke bilden das bekannte solide Fundament und grooven durch die Nacht, was das Zeug hält. Da bleibt niemand still stehen. Zudem ist der sehr intensive Spielstil von Felix Bohnke auch noch toll anzusehen! Miro Rodenberg, Keyboarder und Soundtüftler bei AVANTASIA war natürlich für das Orchestrale zuständig. Einen fetten Applaus holte er sich für sein geiles Keyboardsolo ab. Die Gitarrenarbeit von Hartmann und Paeth ist perfekt und es fanden einige gemeinsame Gitarrensolis ihren Höhepunkt. Dabei ist der Sound wirklich bei beiden grandios. Wie übrigens der gesamte Sound im Mehr! Theater ebenfalls excellent war. Das war mit Sicherheit auch ein Grund, warum das Publikum die Show von der ersten bis zur letzten Minute feierte. Dies wiederum ging auch an den Musiker nicht spurlos vorüber. Es wurden auf der Bühne Faxen gemacht und Tobi lobte das Hamburger Publikum mehrfach über den grünen Klee! Nicht zu unrecht, wie ich fand. Ich war schließlich zuvor auch schon in Berlin dabei und ich muss sagen, die Punkte gehen in diesem Fall klar nach Hamburg.

P6Nach den schon erwähnten drei Stunden fand das Konzert mit `Lost in Space´ einen sehr würdigen Abschluss. Das Publikum quittierte mit lauten Applaus. Und nach kurzer Wartezeit gab es dann natürlich noch eine Zugabe. Zu den Songs `Farewell´und `Sign of the Cross´ gab es wie gewohnt die Vorstellung der Band. Und danach, zu `The Seven Angels´ kamen dann noch einmal alle Sänger auf die Bühne und der Abend endete dann mit einem gigantischen Konfettiregen.

P12Mein Gesamtfazit zum Konzert in Hamburg: AVANTASIA ist technisch brillant gespielter Symphonic-Metal. Die Songs sind erstklassig produziert und werden von gut ausgewählten Sängerinnen und Sängern präsentiert. Wenn ihr also auf diese Musik abfahrt und Euch mal eine Metal-Opera anschauen wollt, dann nutzt unbedingt die Chance und besucht noch eines der Konzerte der aktuellen Tour von AVANTASIA oder versucht diese Show auf einem Festival zu sehen. Die Shows von und mit Tobias Sammet machen Laune, animieren zum Mitsingen und sind jeden Cent wert! Kleine Warnung vielleicht an dieser Stelle – dies aber mit einen nett gemeinten Zwinkerer: Der gut gelaunte Tobias Sammet spricht gern ein paar Zeilen länger zwischen den Songs, was aber den Fans von EDGUY und AVANTASIA sicherlich bekannt sein dürfte. Mir persönlich gefallen seine kleinen amüsanten Einlagen und ich finde den Tobi einfach unterhaltsam.

Das Hamburger Mehr! Theater hat bei mir wieder einmal einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Nicht umsonst hat auch Tobias Sammet in der Show schon beklagt, dass die Halle wegen eines dort ab 2020 dauerhaft stattfindenden Theaterstückes nicht mehr für den Konzertbetrieb zur Verfügung steht. Das ist auch aus meiner Sicht als Rollstuhlfahrer wirklich sehr sehr schade. Die Halle ist barrierefrei und die Rollstuhl-Tribüne sucht ihresgleichen – nicht nur in Hamburg.

P5kleinZum Abschluss noch ein kleiner “FanFact” von mir: Auf der Bühne war die neue Band von Sascha Paeth MASTER OF CEREMONY fast komplett vertreten. Es fehlte eigentlich nur noch Corvin Bahn. Bereits in Berlin traf ich auf Sascha und dieser verriet mir, dass er mit seiner neuen Band nach Veröffentlichung der ersten Scheibe im Herbst auf Tour gehen wird. Man darf also gespannt sein!

Berichterstattung / PhotoCredits: “MetalRollz”

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