WERNER Rennen 2018
Ja, was war denn da auf dem Flugplatz Hartenholm in der kleinen Gemeinde Hasenmoor los ? Am 30.08.2019 läutete man an genau dem Ort, an dem vor 30 Jahren das legendäre „WERNER RENNEN“ zwischen Brösel und Holgi stattfand, ein Fest der Superlative ein. An vier Tagen sollte nun gefeiert werden. Ein riesiges Areal wurde geschaffen, mit diversen Grounds der Motorenwelt, drei Bühnen für Musik & Co., Merchandise-Stände, ein Riesenrad und kulinarische Ecken in Hülle und Fülle. Natürlich die diversen Stände an Bölkstoff nicht zu vergessen.
Am Donnerstag (30.08.2018) fiel der Startschuss und die erste Besucherwelle reiste an und stand bereits auf Autobahnen und Bundesstraßen in diversen Staus. Etwas unsortiert auf den Campinggrounds und beim Einlass soll es gewesen sein, so berichteten einige. Musikalisch rockten am ersten Tag auf den drei Bühnen Bands, wie z.B. D.A.D., THE NEW ROSES, TORFROCK, KNORKATOR, TANZWUT, KNEIPENTERRORISTEN, ILLEGAL 2001 LOTTO KING KARL, MAMBO KURT und diverse weitere Show-Acts.
Neben einem großen Gelände mit Leckereien, ordentlich Bier und Schnaps und anderen Getränken, konnte man in der Motorwelt versinken. Hier boten kleine Rennen etwas fürs Auge. Diese mit Rasenmähern, Mofas, alten Bikes, Crossmaschinen und und und. Für jeden war etwas dabei.
Der Freitag, also Tag 2 lief es dann in punkto Anreise um einiges besser an. Wir vom Metal Impressions Magazine hatten heute unseren ersten Tag beim Werner Rennen. Unsere Stefanie, die für uns vor Ort war, hatte einen Anreiseweg von einer Stunde, für den sie sonst gut 30 Minuten bräuchte. Somit alles im Rahmen und dies mit kleinen Umwegen durch andere kleine Orte. Schnell geparkt, ein Fußweg von 700 m zur Akkreditierungsstelle (dort allerdings eine Stunde Wartezeit) und um 16:30 Uhr konnte das Infield erreicht werden. Erst einmal schnell zum erstbesten Getränkestand, ein eiskaltes Glas Wasser und ab ging die Werner Sause. Gegen 17:00 Uhr standen TORFROCK auf der Bühne.
Was wäre dieses Fest ohne die Torfrockers. Sie sind ein Muss bei dieser „Revangsche“. Eine große Masse Menschen zog vor die große „Kesseldrom-Bühne“ und feierte die Bagaluten mal so richtig. Bekannte Lieder sang man textsicher mit, schunkelnd den Bölkstoff in der Hand. Es herrschte bei allerbestem Wetter (Sonne und blauer Himmel) eine rundum gute entspannte Stimmung. Überall freundliches Personal und auch die Security machte einen guten und absolut freundlichen Job. Nachdem die Hälfte des Auftrittes von Torfrock geschafft war, ging es weiter zum VIP Bereich. Hier trafen sich besondere Gäste, Pressevertreter, Artists uvm. Ein schöner Ruhepool in all dem bunten Treiben. Die Kehle war trocken, ein Getränk musste her, ein kurzer Plausch unter Kollegen und weiter ging es zu OHRENFEIND. Die Hamburger Band kennt man im Norden und wer sie nicht kennt, hat verpennt. Sie passten wie die Faust aufs Auge beim Werner Rennen, denn ihr Vollgasrock im „Waamlöt-Zelt“ kurbelte das Benzin im Blut ordentlich an. Schöner Auftritt, cool wie immer und Daumen nach oben für Chris Laut und seine Mannen.
Als Nächstes enterte OTTO WAALKES mit seinen „Friesenjungs“ die Kesseldrom-Bühne. Voll war es mit einem Schlag, richtig voll. Alle freuten sich auf den Ostfriesen, der einst die Ottifanten in unser aller Leben brachte und auch mit niedlichem Rockliedgut schon einen Monat zuvor beim Wacken Open Air die Stimmung nach oben trieb. Eine kurze Anmoderation von Matze Knob und schon gab OTTO mit seinen Songs – hier z.B. der abgewandelten „STING-Nummer `Friesenjung´ - den Ton auf der Bühne an und die Stimmung war „on top“.
Da am frühen Nachmittag der Auftritt von HÄMATOM leider nicht geschafft wurde, nutze Stefanie die Chance und nahm den Weg auf um Maschine Nitrox (Moderator der Full Metal Mountains, des Wacken Open Airs, der Full Metal Cruise uvm.) bei seiner LATE NIGHT SHOW zu besuchen. Zu Gast hatte er an diesem Abend die Jungs von HÄMATOM. Eine Chance, diese einmal ganz anders zu erleben. Und was soll man sagen: Es war ein Heidenspaß! Entspannte Typen, die Jägermeister im Publikum verteilten, lustig talkten, mit denen Maschine ordentlich Späßchen machen konnte, die zusammen mit dem Publikum ein Ballspiel aus alten Kindertagen spielten und auch später beim Karaoke ordentlich Gas gaben. Schönes Ding!
Nu aber fix zu FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. Eine Band aus den 90er Jahren, die mit ihrem 30jährigen Bühnenjubiläum nun auch noch das Werner Rennen bereicherten. Mächtig voll war es wiederum vor der Kesseldrom-Bühne. Aber eine sehr angenehme Stimmung im Publikum. Auch der Sound, der aber auf allen Bühne sehr sehr gut war, muss an dieser Stelle einmal ein dickes Lob bekommen. FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE schüttelten ihre Hits nacheinander aus dem Ärmel. Hier z.B. `Time to wonder´, `Radio Orchid´ oder aber `Won´t forget these days´. Man fühlte sich gleich wieder wie 17 und der zweite Tag dieser Festtage nahm ein wirklich schönes Ende.
Am Samstag sollte für das Metal Impressions Magazine nunmehr das Programm pünktlich zu ROSE TATTOO beginnen. Auch die Australier passten hier bei diesem Event echt gut. Mit ihren Hardrocknummern und der markanten Stimme von Gary Anderson gaben sie einen schönen Nachmittags-Slot ab. Immer wieder auf den Bühnen bei Anmoderationen kam das Thema auf: „WER MACHT DAS RENNEN? Holgi oder Brösel?“ Traute man dem Beifall der Besucher, konnte man doch recht deutlich die Sympathie und das Daumendrücken für Brösel wahrnehmen. Das Wetter war auch an diesem Tage ein absolutes Kaiserwetterchen. Blauer Himmel, Sonne, um die 25 Grad. Perfekt.
Für 18:00 Uhr war dann ein Pressetermin für die Fotografen und Journalisten direkt auf der Rennbahn angesetzt. Langsam machte man sich auf den Weg. Die Wege waren doch – aus unserer Sicht – zu weit. Zwischen der Dezibel-Bühne und dem Areal der Waamlöt-Bühne und Kesseldrom-Bühne war eine relativ große Fläche, die wirklich ungenutzt war. Man hatte das Gefühl man überquere einen zusätzlichen Acker, der beide Teile irgendwie voneinander trennen sollte. Auf der Seite der Dezibel-Bühne hatte man eher – bedingt durch Riesenrad und Biergarten – das Gefühl auf einem Volksfest zu sein. Der Alkoholpegel war hier doch um einiges höher als auf der – nennen wir sie „anderen Seite“. Dennoch war auch hier der Spaß spürbar. Die kleine Dezibel-Bühne hatte ebenfalls einen guten Sound, die Securities waren auch hier wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.
Kurz vor dem Pressetermin genossen wir noch ein paar Songs von SERUM 114, die nämlich gerade auf der Dezibel-Bühne ihren Auftritt hatten. Gut wie immer, die Jungs aus Hessen.
Weiter ging es. Ab auf die Rennbahn. Dieses Areal mit TribĂĽhnen durfte nur mit gelben Warnwesten betreten werden. NatĂĽrlich bekam auch Stefanie so ein schickes Teilchen. Beim Warten auf Holgi und Brösel konnte man dann nebenbei noch das Renntreiben mit diversen ausgefallenen Rennfahrzeugen verfolgen. Ob nun Drag-Mobile, alte VW-Käfer, amerikanische Schlitten, Motorräder aus alten Tagen oder aber auch kleine Crossmaschinen mit den jĂĽngsten Fahrern – alles war dabei.
Nachdem die Rennbahn jedoch frei wurde, schob man Red Porsche Killer und den roten Porsche 911 auf die Bahn. Die Hauptakteure dieser 4-Tages-Sause (Brösel und Holgi) posierten gut gelaunt für die Fotografen, beantworteten der Presse einige Fragen und gaben sich absolut cool und gelassen. Nachdem der Pressetermin zu Ende war, ging es zurück zum VIP-Bereich, um ein Fläschchen Flens zu trinken. Gehört ja auch mit dazu. Was wäre ein Werner Rennen ohne Bölkstoff? Ein wenig die Füße ausruhen und dem Treiben auf dem Gelände zuschauen. Am Samstag – auch schon am Freitag – fiel auf, dass wesentlich mehr Familien den Weg nach Hartenholm auf sich genommen hatten. War ja auch gut so. Wie schon erwähnt, für jeden etwas dabei und es gab an allen Ecken etwas zu erleben bzw. zu sehen. Seitlich des Infields war die Motorenwelt, hier die Ecke der Schrauber. Ob nun alte Autos oder Motorräder. Hier fand man doch einige Raritäten. Zum anderen gab es den Motocross-Ground. Hier cruisten die Rennfahrer beim Moto Cross, Stock-Car, Unicycle, Rasentrecker Rennen, Traktor-Pulling oder aber duellierten sich beim Mofa Cup.
Vom Auftritt von DORO erlebten wir nur noch die letzten zwei Songs, aber auch hier war es natürlich – wie sollte es anders bei der Metal Queen sein – gut gefüllt mit Besuchern vor der Kesseldrom-Bühne.
Heutiges Abend-Bühnen-Highlight sollte jedoch NIEDECKENS BAP sein. Sie waren ja schon damals in 1988 einer der Show-Acts und von daher waren sie fester Bestandteil dieser erneuten Auflage. Auch sie spielten auf der großen Bühne. Ja, was sollte man hier sagen: Wolfgang Niedecken kann noch immer richtig rocken. Im Gepäck hatte er gute Musiker, bestückt mit diversen Instrumenten wie Saxophon, Keyboard, Trompete uvm. Ein tolles Zusammenspiel aller mit sichtlichem Spaß dieser an ihrem Tun auf der Bühne. Natürlich brachten die Kölsche Jungs diverses Liedgut aus 40 Jahren Bandgeschichte und `Verdamp lang her´ durfte selbstverständlich auch nicht fehlen. Mit BAP endete dann auch für unsere Stefanie der Samstag des Werner Rennens 2018.
Am Sonntag war dann für 16:45 Uhr DAS GROSSE RENNEN zwischen Brösel (Rötger Feldmann) und Holgi (Holger Henze) angesagt. Zuvor gab es noch einige Musik-Acts auf den Bühnen, wie z.B. ALMANAC oder aber DANIEL WIRTZ. Ab 17:00 Uhr spielten dann SANTIANO oder aber noch später HARDBONE und ROGER CHAPMAN uvm. Das Rennen wurde ebenfalls live im Fernsehen übertragen. Auch auf der riesigen Leinwand auf dem Infield konnte ein jeder diesen Moment miterleben.
Wer gewann, dürfte ja mittlerweile bekannt sein. Es war der Tag der Revangsche und nach 30 Jahren holte sich Brösel endlich seinen Sieg. Es war aber eine knappe Kiste und wäre die Rennstrecke eine längere gewesen, wäre der Holgi sicherlich erneut zum Siege gekommen. Nun aber freute sich Rötger Feldmann und die Stimmung kochte über auf dem Gelände. Was für ein Moment.
Und wer sich auskennt mit WERNER & CO., der kennt natürlich auch den „Schmähturm“. Dieser konnte schon seitlich der Rennstrecke tagelang begutachtet werden. Auf diesen Turm musste der Verlierer (in diesem Falle Holgi) unter eine selbst kreierten Rohrleitungsanlage (nennen wir es kurzum Jauche-Dusche). Aus dieser kam dann richtig schöner brauner Sodder herausgeschossen und bespritze den Verlierer. Da die beiden Duell-Partner aber über die Jahre zu wirklich guten Freunden geworden sind, war es eine sehr süße Geste, dass der Brösel noch mit auf den Schmähturm stieg und sich vollsudeln ließ. So sind die Nordmenschen eben. Außen kühl, innen herzlich.
Zusammenfassend: Eine absolut gut gemeisterte 4-Tages-Sause mit 50.000 Besuchern, viel Prominenz, SpaĂź ohne Ende, bestem Wetter, einer riesen Auswahl an Kulinarischem und jede Menge Bölkstoff. Ein lauthals feierndes und dennoch friedliches Publikum und jede Menge guter Stimmung. Eine absolut bunte Mischung in punkto Musik. 80 Bands bestiegen an 4 Tagen die 3 BĂĽhnen. Ein Ăśberangebot an Shows und Rennen fĂĽr Motorenbegeisterte und eine Prise Kirmes noch dazu. Auch wenn es natĂĽrlich fĂĽr uns vom Metal Impressions Magazine nicht Metal war, bedanken wir uns, dass wir dabei sein durften, einiges danach zu berichten hatten und behaupten können „Wir waren dabei“. Ob es in 2019 eine weitere “Revangsche” geben soll oder aber erst später, weiĂź man noch nicht genau. Der Holgi war nicht abgeneigt und der Brösel kann weiter mit Andi in seiner Werkstatt basteln und wer weiĂź – vielleicht sieht man sich schon bald wieder auf dem Flughafengelände in Hartenholm in der Gemeinde Hasenmoor in Schleswig-Holstein.
Wir danken an dieser Stelle Dirk Jacobs für die Zurverfügungstellung einiger Bilder. Schaut doch einmal auf seiner Website vorbei https://presspix.3base.de/
Photo Credits Metal Impressions Magazine: Stefanie PreuĂź
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