BEST OF 2017
Das Jahr 2017 ist ja jetzt schon ein paar Tage Geschichte und man kam seit Monaten bereits in den (manchmal zweifelhaften) Genuss von so manchem JahresrĂŒckblick. Doch auf musikalischer Ebene ist ein solcher RĂŒckblick immer spannend, da man im ersten Schritt sich nochmals bewusst werden muss, was fĂŒr Alben eigentlich innerhalb der 12 Monate so erschienen sind und was einen selbst bewegt hat. Diese Liste soll nun meine persönlichen Favoriten des Jahres aufzeigen und gerne Grundlage fĂŒr eine Diskussion sein. Auf ein ebenso hochklassiges Jahr 2018!
Album des Jahres
Die Königsdisziplin eines Musikers stellt nach wie vor das Album dar. Einen hochwertigen Song abzuliefern ist natĂŒrlich auch nicht leicht, aber die Spannung ĂŒber einen kompletten Longplayer halten zu können, ist eine ganz andere Liga. Doch 2017 gab es meiner Meinung nach wirklich viele klasse Alben, so dass die Entscheidung fĂŒr zehn StĂŒck alles andere als leicht war (deswegen sind es auch elf geworden) und hierbei beispielsweise CHELSEA WOLF, MYRKUR, SOLSTAFIR und WOLVES IN THE THRONE ROOM nicht berĂŒcksichtigt werden konnten.
11. Sun Of The Sleepless â To The Elements
Markus Stock weiĂ einfach immer zu ĂŒberzeugen und liefert mit SUN OF THE SLEEPLESS und  âTo The Elementsâ ein wirklich beachtliches Werk geworden, das den alten Geist von Black Metal aufgreift und mit folklorischen Elementen vereint. Fans von BATHORY, ULVER und auch HELRUNAR werden hier sicherlich ihre Freude dran haben.
10. Heretoir â The Circle
HERETOIR gehören fĂŒr mich persönlich seit Jahren zur Speerspitze des Post Metal und konnten dies mit ihrem zweiten richtigen Album âThe Circleâ erneut eindrucksvoll unter Beweis stellen. Gekonnt wird hier Shoegaze mit EinschĂŒben aus dem Black Metal vermischt und einfach ein eine trĂ€umerische AtmosphĂ€re erzeugt, in der man sich fallen lassen kann.
9. Der Weg einer Freiheit â Finisterre
Nach dem wirklich statischen âStellarâ markiert âFinisterreâ fĂŒr mich eine RĂŒckbesinnung von DER WEG EINER FREIHEIT auf ihre AnfĂ€nge, ohne hierbei aber einen Schritt zurĂŒck zu machen. Ganz im Gegenteil, die Songs klingen frisch und ĂŒberzeugen beispielsweise wie in âEin letzter Tanzâ mit detailreichem Songwriting und jeder Menge Wut.
8. PTK â UngerĂ€chte Welt
Der Exot der diesjĂ€hrigen Liste kommt aus Berlin, heiĂt PTK und macht Deutschrap. Mit seinen sozialkritischen und gleichzeitig sehr persönlichen Texten weiĂ er auf âUngerĂ€chte Weltâ durchgehend zu ĂŒberzeugen und regt zum Nachdenken an. Songs wie âBrennendes Geldâ oder auch âWut zur VerĂ€nderungâ sollte sich jeder Mal ganz genau anhören und sich fĂŒr das gesamte Album auch gebĂŒhrend Zeit zur Reflektion nehmen.
7. Dool â Here Now, There Then
DOOL ind wohl die Newcomer des Jahres 2017. Mit ihrem DebĂŒtalbum schafften sie es mit Leichtigkeit Progressive Rock und Doom zu verbinden und auch genrefremde Hörer zu begeistern. Hier hat Prophecy Productions mal wieder ein beachtliches NĂ€schen fĂŒr Rohdiamanten bewiesen.
6. Being As An Ocean â Waiting For The Morning To Come
âWaiting For The Morning To Comeâ ist gefĂŒhlvoller Post-Hardcore in Perfektion. Einschalten, genieĂen und von vorne anhören.
5. Doctor Livingstone â Trimphus Haeretici
Krass, verrĂŒckt, DOCTOR LIVINGSTONE. Die Franzosen sind einfach unberechenbar und liefern mit ihrem aktuellen Werk eine chaotische und abenteuerliche Fahrt  ab, die auch nach mehreren DurchlĂ€ufen schwer zu fassen ist.
4. Anomalie â Visions
âVisionsâ ist mein persönlicher SpĂ€tzĂŒnder des Jahres. Lange Zeit ist das Album irgendwie komplett an mir vorbeigegangen, bis ich zufĂ€llig auf das Video zu âVision IV: Illuminationâ gestoĂen bin (ĂŒbrigens auch ein mehr als sehenswertes Video). AnschlieĂend habe ich mir kurzerhand die CD bestellt und bin seitdem begeistert. Durch eine intensive Album-AtmosphĂ€re, musikalische Vielseitigkeit, ein stets klar erkennbarer konzeptioneller roter Faden sowie ein durchdachtes Artwork wird âVisionsâ zu meiner Ăberraschung des Jahres.
3. Wiegedood â De Doeden Hebben Et Goed II
Durch den ersten Teil von âDe Doeden Hebben Et Goedâ hatten WIEGEDOOD mir 2015 die Welt des belgischen KĂŒnstlerkollektivs Chruch Of Ra eröffnet und konnten 2017 mit dem zweiten Teil der Trilogie nahtlos an die HĂ€rte und Kompromisslosigkeit des VorgĂ€ngers anknĂŒpfen. Bleibt zu hoffen, dass der dritte Teil auch nicht mehr lange auf sich warten lĂ€sst.
2. Me And That Man â Songs Of Love And Death
Adam Nergal Darski ist einfach ein PhĂ€nomen. Mit BEHEMOTH und deren letzten Album âThe Satanistâ prĂ€sentierte er eine Art Blaupause fĂŒr den extremen Metal, nur um sich anschlieĂend seiner Leidenschaft fĂŒr Folk und Blues Rock hinzugeben und mit Hilfe von John Porter ME AND THAT MAN ins Leben zu rufen. AnschlieĂend wurde neben den ausufernden Touren seiner Hauptband mal eben âSongs Of Love And Deathâ aufgenommen und hiermit ein beeindruckendes Album veröffentlicht, das sich irgendwoe zwischen Leonard Cohen und Tom Waits zu Hause fĂŒhlt und spieldn leicht den GroĂteil des Genres hinter sich lĂ€sst. Hut ab!
1. Amenra â Mass VI
Selten hat mich ein Album so sehr mitgerissen wie âMass VIâ. Mit ihren vorangegangenen Werken (speziell Mass III und V) hatten AMENRA bereits ihre Klasse unter Beweis gestellt, doch wurde der eigenwillige Mix aus Doom, Post Rock und Black Metal auf dem aktuellen Album nochmals auseinandergebrochen und neu zusammengesetzt, um quasi der Band die Freiheit zu geben sich neu zu erfinden. Speziell der Gesang wurde hierdurch um viele cleane Passagen erweitert und wirkt um einiges emotionaler und beeindruckender. Doch nicht nur musikalisch stellt der Longplayer ein Monument dar, sondern auch lyrisch und optisch. âMass VIâ ist hĂ€sslich, hart und dennoch hoffnungsvoll und wunderschön. Ein Muss fĂŒr jeden Musikfan!
EP des Jahres
Lions From Alaska â Rebirth Of The Phoenix
Song des Jahres
âA Solitary Reignâ von Amenra
EnttÀuschung des Jahres
Papa Roach, Stone Sour
Konzert des Jahres
Wiegedood und Wolves In The Throne Room in Dresden
Urfaust auf dem Party San Open Air
Musikalische Hoffnung 2018
Wiegedood, Behemoth
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