REVIEW:SAOR

Posted by Radu On Januar - 7 - 2015

Saor RootsRoots

Mit der Langrille „Aura“ sorgte Mutlitalent Andy Marshall bereits für runtergeklappte Kinnladen. Vollgestopft mit atmosphärischem Paganflair (allerdings frei von jedem Klischee) kämpfte man sich durch Blackmetalschlachtfeldern, wie es William Wallace nicht hätte besser machen können. Der Überraschungsschlag saß, wie ihr in unserer Review nachlesen könnt.

Nun hat man sich die alten Stücke von SAOR gekrallt und das längst verschollene Debütalbum rausgekramt und neu aufgelegt. Ursprünglich unter dem Bandnamen ASKIVAL veröffentlicht, erhielt das Album eine Frischzellenkur und wird nun mit dem Namen „Roots“ auf die Menschheit losgelassen. Qualitätsvergleiche der Marke „besser/schlechter als das andere Album“ erübrigen sich hier bereits im Ansatz, denn in Sachen Urgewalt halten sie beide Werke die Waage. „Roots“ kann man am besten als Prequel hören, das bereits die musikalische Richtung von „Aura“ an einigen Stellen andeutet. Die Nietenfraktion der Schwarzemtalkunst wird hier etwas intensiver bedient, allerdings bleibt es konstant melodisch und der Gänsehautfaktor reisst auch nicht ab. Die instrumentalischen Passagen kommen gedehnter rüber und erinnern eher an alte Katatonia Tage, als an Shoegaze Vertreter der Marke Alcest oder Les Discrets. Die hypnotischen Riffs lullen ein, die melodischen Spielereien kriechen unter die Haut und die Ballerpassagen treten einfach nur derbe Popo. Jeder Song (und auch das gesamte Album) entdeckt sich während seiner Laufzeit mit kindlicher Neugier selbst und baut sich entsprechend auf. Sehr geiler Spannungsbogen und die Langzeitwirkung ist ebenfalls all inklusive.

Auch der Bezug der Songs auf „Aura“ ist deutlich spürbar. Besonders beim Ainshval Cover `Pictish Pride´ wird dreckiger Black Metal durch eine erhabenere und epischere Version weiterentwickelt und zeigt deutliche Parallelen zu `Pillars Of The Earth`auf. Der Schachzug, Gitarrenlinien durch dezente Flöten oder Dudelsäcke zu ergänzen, schenkt jedem Metalklischee den Gnadenstoß und besinnt sich auf die wahren Stärken. Ehrlich, vielschichtig und mit der Schärfe eines Schwertes, so muss ein gutes Album klingen!

5/6 Punkten
Radu

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