There is something about me..

REVIEW: ENDSTILLE

Posted by Samir On Dezember - 16 - 2013

endstille-kapitulation-2013-cover-artworkKapitulation 2013

Die Zeiten, in denen ENDSTILLE die Gutmenschen dieser Erde zur Weißglut brachten, sind nun schon seit Ewigkeiten vorbei. In den vergangenen Jahren hielten sich die Kieler mit MĂŒhe und Not durch ihren Rosenkrieg mit Ex-Fronter Iblis in den Medien, doch ging dabei der musikalische Output vollkommen unter. Dies soll sich nun mit “Kapitulation 2013“, dem nunmehr siebten Album, Ă€ndern.

Musikalisch ist die Marschroute der Band natĂŒrlich wie gehabt, es gilt “Stumpf ist Trumpf”. ENDSTILLE spielen primitiven und monotonen Black Metal und wollen dies auch nicht im Geringsten Ă€ndern. Dass sie jedoch in der Vergangenheit und beispielsweise auf dem wirklich beachtlichen VorgĂ€nger “Infektion 1813” mit wesentlich mehr Leidenschaft bei der Sache waren wird bereits mit beim ersten Durchlauf von “Kapitualtion 2013” klar. Der Großteil der Songs arbeitet stur nach dem 08/15 -ENDSTILLE- Schema und bietet weder eigene Ideen noch neue Impulse. Dadurch fĂ€llt es sogar schwer einzelne Lieder von einander zu unterscheiden, geschweige denn zu benennen.

Da es an eigenen Ideen mangelt, versucht man mit “Blasphemer” Inspirationen von SODOM zu klauen und plagiiert sich mit “Stalin Note” letztlich sogar selbst (”Navigator” Teil 2). So agiert nur eine Band, die keinen Wert mehr auf musikalische QualitĂ€t setzt.

Wesentlich schlimmer als das langweilige Songwriting ist jedoch der verzweifelte Versuch zu provozieren. Klar, ENDSTILLE waren noch nie sonderlich subtil beim Schreiben von Texten oder der Nutzung von historischem Material, aber was sie hier abliefern ist nichts weiter als peinlich. Es werden an jeder unpassenden Stelle verschiedenste SA- und SS- Samples benutzt, ohne dabei auch nur die Spur einer intelligenten Herangehensweise erahnen zu lassen und Songtitel wie “Sick Heil” und “Reich an Jugend” komplettieren das pubertĂ€re Paket.

Bei allem, was man an diesem Album kritisieren kann, muss man jedoch auch die gesangliche Leistung von Zingultus (GRAUPEL, ex-NAGELFAR) erwĂ€hnen, der wie auch schon auf dem VorgĂ€nger absolut souverĂ€n und technisch einwandfrei arbeitet. ENDSTILLE können von GlĂŒck reden, dass sie einen der besten deutschen SchreihĂ€lse in ihren Reihen haben, doch wĂŒrde man sich fĂŒr ihn ein wesentlich besseres musikalisches Umfeld wĂŒnschen.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass auf “Kapitualtion 2013” der Name Programm ist. Es scheint, als hĂ€tten ENDSTILLE bereits den Versuch aufgegeben, sich mit ihrer Musik weiterzuentwickeln und mittlerweile von der bloßen Provokation leben. Dass dabei ein absoluter AusnahmesĂ€nger auf der Strecke bleibt, ist mehr als traurig!

2/6 Punkten

Add your comment

You must be logged in to post a comment.