One Last Look A Life

Dass in Franken eine beachtliche Anzahl an Metal Bands tätig sind, sollte den meisten bekannt sein. Hierbei kommt es leider gelegentlich vor, dass eine Band übersehen wird, obwohl sie musikalisch genau dem eigenen präferierten Genre entsprechen. Mein neustes Beispiel: MY INNER KINGDOM mit „One Last Look At Life“.

Die Nürnberger existieren seit dem Jahr 2010 und haben sich dem Melodic Death Metal verschrieben. Drei Jahre nach Gründung steht nun das Debütalbum in den Startlöchern, welches unter anderem durch die finanzielle Unterstützung der Wacken Foundation aus der Wiege gehoben wurde.

Nach einem kurzen Intro wird mit „Caged In Darkness“ gleich in die Vollen gegangen. Die skandinavisch anmutenden Riffs strotzen zwar nicht vor Innovation, können sich jedoch definitiv hören lassen. Auch die Vocals sind auf jeden Fall hochklassig und klingen angenehm brutal.

Dass MY INNER KINGDOM aber keinen melodische 08/15- Metal machen, zeigt sich im weiteren Verlauf des Albums. Immer wieder werden Takt- und Rhythmuswechsel eingestreut, welche den Songs Progressivität verleihen und sie somit auch von der Masse abheben. Durch melodische Einschübe wie in „Paperwings“ oder dem Titeltrack wird zudem Spannung aufgebaut und ein angenehmer Kontrast zu Wutausbrüchen á la „Haunt Me Forever“ gebildet.

Diese Abwechslung wird auch vom Gesang getragen, welcher die volle Bandbreite von Growls über Shouts zu cleanen Vocals abdeckt. Hierbei können sich beide Sänger ohne Zweifel hören lassen und ergänzen den technischen Anspruch der Instrumente.

Für ein Debütalbum ist auch die Produktion erstklassig ausgefallen. Der Sound ist durchgehend druckvoll und trotzdem differenziert und bringt das komplexe Songwriting passend zur Geltung.

Insgesamt liefern MY INNER KINGDOM ein wirklich gelungenes Debüt ab. Der Sound ist fett und das Songwriting abwechslungsreich. Fans von INSOMNIUM und OPETH sollten hier definitiv reinhören!

4,5/6 Punkten