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Review: Arroganz

Posted by Samir On März - 21 - 2013

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kaos.kult.kreation

Ebenso provokant und vor Selbstbewusstsein strotzend wie der Bandname, liest sich auch die Bandinfo des Labels. Arroganz backen keine kleinen Brötchen, sondern zerstören gleich die ganze Bäckerei. Doch können sie auf ihrem zweiten Werk „Kaos.Kult.Kreation“ den großen Worten auch Taten folgen lassen?

Schon in der Vergangenheit haben die Lausitzer gezeigt, dass sie das Potenzial haben, um eine breitere Masse anzusprechen. Frank Albrecht (Rock Hard) nannte beispielsweise ihre erste EP „Burning Souls“(2010) eine „gelungene Synthese aus Schwarzmetal und Death Metal“. Schon mit dem Opener „Blood Ceremony“ wird aber klar, dass der Anteil des Black Metal auf dem aktuellen Album zurückgeschraubt wurde.
Eher erinnert man mittlerweile an die frühen schwedischen Death Metal Bands wie Nihilist und Entombed. Auch „Mankind Is A Dying Whore“ verfolgt diese Linie weiter. Es sind nach wie vor Elemente dessen vorhanden, was heutzutage als Black Metal beschrieben wird, doch wird deutlich, dass diese Band keinen Wert darauf legt, irgendwelche Klischees zu bedienen, sondern eben jene Attitüde der früheren skandinavischen Bands vertritt, damals, als die Grenzen des extremen Metal noch fließend waren und keine Rolle spielten.

Und so kommt es, dass Arroganz sich im Laufe des Albums auch nicht davor scheuen, Elemente anderer Genres und Bands zu adaptieren. Während Inspirationen von Morgoth in Songs wie „Beyond Slavery“ und dem Titeltrack hörbar sind, standen dem schleppenden „Crush Their Temple“ eindeutig Asphyx Pate. Diese Einflüsse werden von den drei dabei gekonnt verarbeitet und in die Lieder einbezogen, so dass sich ein eigener Sound entfalten kann.
Auch die übrigen Lieder der Platte wissen durchgehend zu überzeugen, ohne dass sich die Band dabei wiederholt, oder Langeweile aufkommen lässt. Dabei wird wahnsinnige Raserei zeitweise von präzisen, atmosphärischen Passagen unterbrochen, um anschließend erneut der orkanartigen Wut zu weichen.

Textlich bewegt man sich ebenfalls auf einem hohen Niveau und behandelt Geschehnisse und Eindrücke aus dem Leben, sowie Kritik an der Gesellschaft („Praise The Kult“) und der Menschheit, auf intelligente Art und Weise.
Die rohe Produktion untermalt den Charakter der Musik zusätzlich und hätte für die Band kaum passender gewählt sein können. Einzig die sehr pathetisch geratene Beschreibung der Band liegt etwas schwer im Magen und sollte eventuell noch mal überdacht werden.

So entsteht mit „Kaos.Kult.Kreation“ ein extremes Metal Album, das vor Attitüde und Wut nur so strotzt. Spielerische Finesse wird bewusst anderen Bands überlassen und wäre auch vollkommen deplaziert. Arroganz folgen keinem Trend, sondern lassen ihre Musik sprechen. Fans genannter Bands werden mit diesem Album ihre helle Freude haben und auch alle anderen sollten definitiv einen Blick riskieren.

5,5/6 Punkten

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