Persistence Tour 2013 Review

Posted by Samir On Januar - 21 - 2013

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Was passiert, wenn sich die grĂ¶ĂŸten Hardcore Bands der Welt auf einer Tour zusammenfinden? Es entsteht das erste absolute Konzert Highlight des Jahres. So geschehen, bei der Persistence Tour 2013, die vergangenen Freitag einen Tourstop im oberfrĂ€nkischen Lichtenfels einlegte.

Schon im Vorfeld hatte das Line Up unter Fans fĂŒr Begeisterung gesorgt und ĂŒber 2200 FeierwĂŒtige fanden den Weg in die Korbstadt, um gemeinsam zu moshen.

Leider wurde mit The Arcacia Strain bereits um 17 Uhr recht zeitig angefangen, sodass ich den Auftakt arbeitsbedingt auslassen musste. Doch im Anschluss betraten mit Neaera schon die ersten HochkarĂ€ter die BĂŒhne. Dass die fĂŒnf MĂŒnsteraner schon um diese Zeit spielen, zeigt, was man auf dieser Tour fĂŒr große Namen auffĂ€hrt. Neaera sind ohne Zweifel eine der erfolgreichsten deutschen Metalcore Bands und fĂŒr ihre brachiale Live Show bekannt. Und genau das zeigen sie auch. Trotz der frĂŒhen Stunde ist die Stadthalle bereits gut gefĂŒllt und folgt gehorsam den Anweisungen von SĂ€nger Benny Hilleke. Es gibt eine Wall Of Death, sowie Mosh- und Circle Pits und somit einen gelungenen Auftakt des Abends.

Mit Stick To Your Guns wird es im Anschluss etwas melodischer, aber nicht weniger eindrucksvoll. Die Band aus Orange County weiß, wie man die Massen unterhĂ€lt und bietet melodischen Hardcore der feinsten Sorte. Die Ansagen von SĂ€nger Jesse zeigen zudem auf, dass diese Band ihre Musik lebt und ihre Sozialkritik in den Texten nicht nur leere Worte sind. Dass er sich dabei live jedoch kĂŒrzer fassen könnte, ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

Wie konnte H2O jahrelang spurlos an mir vorbei gehen? Trotz Interesse am Hardcore, hatte ich bis zu diesem Tag die Band nur vom Namen her gekannt und hörte sie in Lichtenfels zum ersten Mal. Geboten wurde melodischer Hardcore mit starkem Punk Einschlag. Dass diese Musik ideal zum Feiern ist, muss an dieser Stelle nicht extra erwĂ€hnt werden und somit verhelfen H20 Songs wie „What happened?“ in Lichtenfels zu einem vollen Erfolg. Roger Miret von Agnostic Front gibt sich auch fĂŒr einen Song die Ehre, was zeigt, dass diese Tour mehr als ein paar zusammen gewĂŒrfelte Bands ist. Alle KĂŒnstler verstehen sich unter einander sehr gut und sind teilweise jahrelang befreundet. Dadurch entsteht eine fast familiĂ€re AtmosphĂ€re, die einfach Spaß macht.

Man könnte an dieser Stelle bereits den Abend beenden und es wÀre immer noch ein klasse Konzert gewesen, aber die beiden Headliner fehlen sogar noch.

Agnostic Front mĂŒssen keinem Freund harter Musik vorgestellt werden. Die Band, um Szene Ikone Roger Miret, steht seit den Achtzigern wie keine andere Band fĂŒr amerikanischen Hardcore. Es besteht kein Zweifel, hier sind nach wie vor Legenden des Genres auf Tour. Und genau so werden sie auch behandelt. Musikalisch sind sie leider nicht gerade meine Favoriten, aber der Stimmung, die sie live erzeugen, gebĂŒhrt absoluter Respekt.

Es gibt wohl auch nur eine Hardcore Band, die diese Stimmung jetzt noch steigern könnte. Hatebreed sind seit Jahren der Garant, wenn es darum geht, ein Live Feuerwerk abzufeuern. Man verzichtet, bis auf einen Song, auf Liedgut des, am Freitag erscheinenden, neuen Albums und kredenzt stattdessen die Hits, die jeder Metal und Hardcore Fan kennt. Egal ob „Defeatist“, „I will be heard“, oder das finale „Destroy Everythng“, jeder Song sitzt. Wo Hatebreed mir auf Platte etwas zu eintönig sind, dort liegen live ihre StĂ€rken. Das Publikum feiert und nach den letzten KlĂ€ngen bleibt fast jeder Fan schweißgebadet zurĂŒck.

Ein Blick auf die Uhr ist anschließend der einzige Wermutstropfen, ist es doch erst 23 Uhr. Die Organisatoren hĂ€tten hier den ersten Bands etwas mehr Zeit einrĂ€umen können, oder insgesamt etwas spĂ€ter anfangen können.

Ansonsten gibt es nicht sonderlich viel zu beanstanden. Der Sound ist, nach anfĂ€nglichen Schwierigkeiten, im Verlauf des Abends besser geworden und hat zu fast keiner Zeit sonderlich gestört. Auch der Preis von knapp 30€ ging fĂŒr dieses Package vollkommen in Ordnung.

Insgesamt war die Persistence Tour 2013 ein voller Erfolg. Man muss den Veranstaltern Respekt dafĂŒr zollen, solche GrĂ¶ĂŸen des Hard- und Metalcore auf einer Tour zu versammeln, ohne, dass sich die Bands unter einander zu sehr Ă€hneln. Beide Daumen hoch!

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