Johnston – Welcome To The Weaseldome
Das bewusst hĂ€sslich gestaltete Albumcover lĂ€sst schon eine wichtige Eigenschaft dieser Band erahnen: Johnston nehmen sich selbst nicht sonderlich ernst. Mit “Welcome To The Weaseldome” legen die Vier nach immerhin fast einer Dekade Bandgeschichte ihren ersten nennenswerten  Release vor. Und der kann sich mehr als sehen lassen.
“Bring It On” eröffnet den Silberling mit einem sehr lustigen Intro und anschlieĂendem Death Intermezzo. “Feed My Presence”  knĂŒpft anschlieĂend nahtlos an den Opener an und mischt Brutal Death Metal mit Grindcore GeknĂŒppel und unterhaltsamen Lyrics (man beachte “”Rrrrrrrrrrrrr”).Zeitweise schaffen die Bremer es sogar an frĂŒhere Dying Fetus zu erinnern, was als groĂes Lob zu verstehen ist.
Die StĂ€rke von Johnson zeigt sich auch in “Mark It Zero”. Auch hier schaffen sie es, teilweise fröhliche Melodien mit bitterbösen Growls und unbĂ€ndiger Spielfreude zu vermischen und somit etwas Eigenes zu erschaffen. Besonders das Ende des Songs kommt absolut unerwartet und entlockt dem Hörer zwangsweise ein LĂ€cheln.
Auch “Knispel In Se G” hat mit seinem kurzen rockigen Part und einem futuristischen Solo seine Ăberraschungsmomente und hĂ€lt dem hohen Niveau der CD stand. Lediglich “Hell Seer” bleibt etwas hinter den Erwartungen zurĂŒck, obwohl das Intro mal wieder sehr amĂŒsant gestaltet ist.
Dass das Beste zum Schluss kommt, ist schon lĂ€nger bekannt und auch Johnston halten sich daran. Mit “Witchshot @ Okawango_Delta” gelingt den Jungs nicht nur einer der lustigsten Songtitel, sondern auch das Highlight des Albums. Die Lyrics behandeln hierbei einen verletzten Soldaten, doch auf vollkommen ungewohnte Art und Weise. Auch musikalisch ziehen Johnston alle Register und verwenden dazu nicht nur fröhliche und beschwingte Melodien, sondern sogar ein Akkordeon! Dies wirkt jedoch erstaunlich stimmig und erfrischend innovativ.
Die Produktion ist durchgehend druckvoll und definiert und kann mit heutigen Standards sehr gut mithalten. Die kranken, humoristischen Texte passen wunderbar zur abgedrehten Musik des Vierers und harmonieren auch mit den durchgeknallten Samples von “Beavis and Butthead” und “The Big Lebowski”.
Fazit: Johnston liefern nach ĂŒber neun Jahren ein DebĂŒt ab, dass sich sehen lassen kann. Abgedrehte Lyrics treffen auf experimentellen Death Grind und formen etwas Eigenes. Fans extremer Musik sollten definitiv mal reinhören und auch alle anderen werden zumindest kurz ihren SpaĂ haben. Bleibt nur zu hoffen, dass nicht zu viel Zeit bis zum zweiten Album ins Land zieht!
5,5/6 Punkten
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