TO DIE FOR “Samsara”

Posted by Radu On Juli - 30 - 2012

TO DIE FOR –„Samsara“

to-die-for-samsaraNach sechs Jahren und einer vollständigen Frischzellenkur im Bandkarussell (lediglich Sänger Jape von Crow ist von der Urbesetzung am Start) melden sich TO DIE FOR mit ihrem aktuellen Longplayer zurück.

Das erste Lebenszeichen kracht in Form von „Kissing The Flames“ aus den Boxen, bei denen geschickt mit den 80ern, SISTERS OF MERCY und Gothic-Elementen jongliert wird. Ein super Start, bei dem die Finnen alle Stärken ausspielen. Bereits beim zweiten Track wird die Handbremse gezogen und die Soundachterbahn pendelt sich irgendwo zwischen Melancholie und doomigen Gefilden ein und verliert dabei mächtig an Fahrt. Mit „Cry For Love“ bekommt man wieder die Kurve und zollt musikalisch und atmosphärisch IGGY POP Tribut. Der Totalausfall der Platte folgt mit „Death Comes In March“: Hier sollte ein rein akustischer Titel für schmerzerfüllte Melancholie sorgen, was leider nicht geklappt hat. Zu übertrieben und berechnend klingt das schwülstige und tränendurchtränkte Stück, bei dem ich zum ersten Mal seit der Bandgründung Zweifel an der Qualitätsarbeit am Mikro habe. „Folie a Deux“ schlägt leider in die gleiche Kerbe, wurde aber etwas entspannter angegangen, was wieder für etwas Atmosphäre sorgt. Zum Glück finden die Jungs mit „Hail Of Bullets“ wieder den Weg zum Gaspedal und so wird im Midtempo eine astreine Gothic/Metal-Nummer hingelegt. Spätestens danach wird das Kochrezept leider weiter fortgeführt und es folgen Wechsel zwischen griffigen Midtempo-Nummern und (mal mehr, mal weniger) schwachen balladesken Sounds, bei denen sich keine Atmosphäre einstellen will und die zu schwülstig rüberkommen.

Das Wechselspiel zwischen Höhen und Tiefen reißt den Schnitt leider runter, obwohl die Rahmenbedingungen eigentlich stimmen; kraftvoller Sound, eine gute Banderfahrung und auch das musikalische Können sind vorhanden. Auch das Coverartwork macht einiges her, um den Hörer zu locken, nur scheinen die neu zusammengewürfelten Finnen noch in der Selbstfindungsphase zu stecken.

Fazit: Ich wünsche den Jungs, dass sie beim nächsten Longplayer entspannter zu Werke gehen und sich nicht darauf konzentrieren, was vielleicht von ihnen erwartet wird. Sie sollten Ihre Stärken weiter ausbauen und die langsamen Experimente eher einstreuen als auswalzen, dann finden sie auch zur alten Stärke zurück und entwickeln sich hoffentlich weiter. Dieses Mal kratzt man leider am unteren Ende des Durchschnitts.

2,5/6 Punkten
Radu

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