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ANATHEMA REVIEW

Posted by admin On September - 29 - 2011

KSCOPE187-400pxNach der langen Abstinenz vor der Veröffentlichung von ‚Hindsight’ im Jahre 2008 sind ANATHEMA ganz schön fleißig geworden. Wo andere Bands allerdings schnell überpräsent werden, bin zumindest ich im Falle der Liverpooler Klangkathedralenbauer hoch erfreut über die momentane Entwicklung. So veröffentlicht man nun, gerade mal ein Jahr nach dem grandiosen „We’re Here Because We’re Here“, bereits das nächste Opus.

„Falling Deeper“ knüpft genau da an, wo „Hindsight“ aufgehört hatte. Auch hier handelt es sich um eine Compilation, bei der frühere Songs komplett umarrangiert und in sphärischer, semi-akkustischer Form neu aufgenommen wurden. Im Unterschied zu „Hindsight“ bedient man sich aber diesmal nicht am späteren Repertoire, sondern vielmehr an der rauen Frühphase des Bandfundus. Eigentlich logisch, dass diese Umstrukturierung noch eine ganze Ecke spannender ist als diejenige auf „Hindsight“.

Die Tracks auf „Falling Deeper“ zeigen dann auch äußerst eindrucksvoll, welch großartige Melodien die alten Stampfer schon beherbergt haben. Von der Debut-EP gibt es ‚Crestfallen’, ‚Everwake’ und ‚They Die’‚ von „Serenades“ erstrahlen ‚Sleep In Sanity’ sowie ‚J’ai Fait Une Promesse’ in neuem Licht. Die EP „Pentecost III“ findet mit ‚Kingdom’ und ‚We, The Gods’ Beachtung, während „The Silent Enigma“ mittels ‚…Alone’ und ‚Sunset Of The Age’ neues Leben zuteil wird.

Was bereits bei den vorherigen Neueinspielungen funktionierte wird auf „Falling Deeper“ nunmehr perfektioniert. Die ausgewählten Songs klingen als hätten sie seit jeher auf diese Arrangements gewartet. Wo in den 90ern stumpfer Doom Tiefgang erzwungen hat, berühren die heutigen Versionen durch ihre zarte und zerbrechliche Schönheit ungleich tiefer.

Lee Douglas Stimme ist dabei endgültig zu einem festen Bestandteil des ANATHEMA-Sounds verschmolzen und nicht mehr wegzudenken. Bei ‚Everwake’ bedient man sich zwar zusätzlich der Dienste von Stimmakrobatin Anneke Van Giersbergen (AGUA DE ANNIQUE, Ex-THE GATHERING), einen herausragenden Gewinn gegenüber der bandeigenen Goldkehle stellt dieser Schachzug erstaunlicherweise aber gar nicht dar.

Der zweite Teil des Experiments Neuerschaffung von Altem ist meines Erachtens überaus geglückt. ANATHEMA haben hier wieder einmal etwas ganz Besonderes erschaffen.Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gibt, dann sind es allenfalls die knapp 40 Minuten Spielzeit. Derartigen Klängen hätte man gerne noch länger gelauscht bzw. noch weitere vergessene Perlen neu entdeckt. Aber was soll’s, ich könnte eh noch mal die alten Alben rauskramen…

Ohne Wertung

Thomas

EDGUY “AGE OF THE JOKER”

Posted by admin On September - 27 - 2011

Edguy-Age-of-the-Joker-Limited-DigipackEDGUY, die fünf Spaßvögel aus Fulda sind wieder da. Bewaffnet mit einem bunten Strauß ansteckender Melodien läuten sie das Zeitalter des Narren ein. Was gleich positiv auffällt: Man geht wieder spürbar vielseitiger zu Werke. War „Tinnitus Sanctus“ doch eine gewisse Geradlinigkeit zu eigen, so geht „Age Of The Joker“ wieder mehr in Richtung des genial-chaotischen Wahnsinns von „Rocket Ride“.

Zwar hätte man als Opener etwas Eindringlicheres als den mit IRON MAIDEN-Longtracks liebäugelnden ‚Robin Hood’ auswählen können, doch ist dieser Track trotz aller Langatmigkeit durchaus sympathisch. Wollen wir mal nicht zu kleinlich sein. Schließlich pfeifen Tobi und seine Mannen ja schon seit Jahren authentisch auf alle denkbaren Trends oder Anbiederungen. Man zieht einfach konsequent sein eigenes Ding durch.

Und genau diese Einstellung ist, was die auf den Strumpfhosenhelden folgenden 40 Minuten so reizvoll machen. Egal ob das flotte ‚Nobody’s Hero’, das episch-folkige ‚Rock Of Cashel’, der entspannte Bombastrocker ‚Pandora’s Box’ oder auch die gelungene STRATOVARIUS-Verneigung ‚Break’. Auf dem Album gibt es einfach wenig, was nicht begeistert. Erstaunlich auch, zu welch vielfältigen Sounds Herrn Sammets Stimme doch passt. Dass selbige in Topform brilliert versteht sich ja quasi von selbst. Weiteres Schmankerl: ‚’Two Out Of Seven’, in dem man sich auf ironische Art mit dem Treiben der Musikpresse auseinandersetzt. Finde ich sehr gelungen.

Neben der wiederentdeckten Vielfalt sind aber vor allem anderen die Gitarren die großen Gewinner auf „Age Of The Joker“. Ich kann mich an kein EDGUY-Album erinnern, auf dem die Sechssaiter derart versiert, liebevoll detailliert und virtuos zu Werke gingen. Auch in dieser Hinsicht bietet man schillernde Vielfalt, die einfach extrem Spaß bereitet. Prädikat „besonders wertvoll“.

Einige balladeske Momente sind leider mal wieder schmerzhaft jenseits der Kitschgrenze angesiedelt. Diese Problematik hatte ich persönlich bei EDGUY allerdings schon immer. Daran wird sich vermutlich auch in diesem Leben nichts mehr ändern. Zudem haben sich gegen Ende der Platte auch einige Längen eingeschlichen. Im Prinzip war’s das dann aber auch schon mit Minuspunkten.

Durch den Rückspiegel betrachtet ist „Age Of The Joker“ ein sehr gelungenes Album voller kurzweiliger Unterhaltung, welches allen Freunden klassischerer Metalklänge wärmstens ans Herz gelegt werden kann. Für Fans der Band ist es ohnehin ein Pflichtkauf.

5/6

Thomas

NIGHTRAGE “Insidious” Review

Posted by admin On September - 20 - 2011

nightrage_-_insidiousNIGHTRAGE „Insidious“ Was uns das schwedisch-griechische Konglomerat NIGHTRAGE hier vorlegt ist wahrlich ganz großes Kino! Auf eindrucksvolle Art und Weise belebt das Quartett den Spirit skandinavischen Death Metals der 90er Jahre wieder. Elemente alter IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY tauchen immer wieder auf, ohne allerdings die NIGHTRAGE-typischen Trademarks zu verdrängen. Es wird nicht bloß lau aufgewärmt, sondern aus dem bewährten Liebgewonnenen eine neue Leidenschaft erarbeitet. So wird das Ganze zu einer homogenen Mischung. Einem Bastard, dessen unwiderstehlicher Attraktivität sich kein Freund gediegenen Death Metals entziehen kann.

Das Faszinierendste an „Insidious“ ist, dass es trotz extremer Eingängigkeit jede Menge zu entdecken gibt. Zunächst wäre da die überragend gute Gitarrenarbeit von Marios Illiopoulos und Olof Mörck zu erwähnen, die auf dem Grundgerüst von garstig groovenden Riffgewittern eine Unzahl großer Melodien aufbauen. Shouter Antony Hämäläinen bellt dazu wie Anders Fridén (IN FLAMES) in seinen besten Zeiten, während gefühlvolle Guest-Vocals von EVERGREY’s Tom S. Englund (atemberaubend!) unter anderem ‚Wrapped In Deceitful Dreams’ und Apollo Papathanasio (FIREWIND) und Thomas Lindberg (AT THE GATES, ex-NIGHTRAGE) ‚This World Is Coming To An End’ veredeln. Instrumental bringt sich das ehemalige Bandmitglied Gus G. (FIREWIND) mal wieder gekonnt ein. Dankbarerweise klingt das Album aber absolut wie aus einem Guss, so dass alle Anschuldigungen eines billigen Namedroppings ins Leere gehen müssen.

Unterm Strich bietet “Insidious” 53 durchweg spannende Minuten, welche in perfektem Soundgewand glänzen. Diese permanent hohe Qualität des Materials macht das Nennen von Anspieltipps prinzipiell überflüssig. Dennoch möchte ich es versuchen. Neben den bereits namentlich genannten Songs begeistern mich besonders das kompakte ‚Sham Piety’, der Ohrwurm ‚Hate Turns Black’ und das furiose Finale ‚Solar Corona’.

Auch wenn NIGHTRAGE seit dem umjubelten Debüt „Sweet Vengeange“ noch keine wirklich schlechte Veröffentlichung herausgebracht haben, bin ich von diesem zukünftigen Referenzwerk in Sachen Schwedentod doch sehr überrascht. Dieses Album wird NIGHTRAGE mit einem fetten Ausrufezeichen zurück auf die Death Metal-Landkarte bringen. KAUFEN, HÖREN, LIEB HABEN!!!

Veröffentlichung: 23.09.2011

5,5/6 Punkten

Thomas

LACUNA COIL NEWS

Posted by admin On September - 7 - 2011

Fans von LACUNA COIL sollten den 14. Oktober blutrot in ihren Kalendern markieren, erscheint an dem Tag doch „Trip The Darkness”, die erste Single des kommenden Albums „Dark Adrenaline”!

Doch nicht genug der guten Neuigkeiten. Um sich für die geplanten Live-Aktivitäten warm zu spielen gibt es in Europa eine Reihe intimer Clubshows um die Veröffentlichung der Single. Dort werden bereits Songs des neuen Albums live vorgestellt. Die Band brennt geradezu darauf nach langen Monaten im Studio ihre „Darkness Rising“ Tour endlich auf die Bühnen zu bringen.

Ihr Heimatland Italien darf dabei selbstverständlich nicht fehlen:

21.10.2011 (I) Milan – Bloom
22.10.2011 (I) Ravenna – Rock Planet Club
24.10.2011 (I) Rome – Circolo Degli Artisti
25.10.2011 (I) Naples – Duel Beat
27.10.2011 (I) Florence – Viper
28.10.2011 (I) Modena – Vox
30.10.2011 (I) Treviso – New Age Club
31.10.2011 (I) Turin – Teatro Delle Serre
Tickets: http://www.ticketone.it/

Weitere News zu “Dark  Adrenaline” folgen in KĂĽrze! Stay tuned…

PAIN OF SALVATION

Posted by admin On Juli - 21 - 2011

image-2Nach der turbulenten und erfolgreichen Veröffentlichung von “Road Salt One” im Jahr 2010 und den endlosen Tour-Aktivitäten, die diesen Frühjahr mit Shows in Indien und Süd Amerika abgerundet wurden, enthüllen die Schweden von PAIN OF SALVATION endlich ihr Cover Artwork, sowie die Tracklisting für „Road Salt Two“. “Road Salt Two” wird via InsideOut Music am 23. September in Europa und am 11. Oktober in Nord Amerika veröffentlicht. PAIN OF SALVATION wurden kürzlich als Support-Act für eine gewaltige Europa-Tournee mit OPETH bestätigt.

Tracklist:

1. Road Salt Theme
2. Softly She Cries
3. Conditioned
4. Healing Now
5. To The Shoreline
6. Eleven
7. 1979
8. The Deeper Cut
9. Mortar Grind
10. Through The Distance
11. The Physics Of Gridlock
12. End Credits

MASSACRE RECORDS NEWS

Posted by admin On Juni - 30 - 2011



Linkin Park Tickets bei www.eventim.de

Auf www.massacre-records.com können sich Fans ab sofort drei brandneue Tracks anhören: SOLITUDE AETURNUS -It came upon one night FUROR GALLICO -Ancient rites HUNTED -Chosen SILVERDOLLAR -Damage Done

NOVA ROCK 2011 1. TAG

Posted by admin On Juni - 19 - 2011

Nova Rock 2011, 11. – 13. Juni, Nickelsdorf, AUT – 4 BĂĽhnen: Blue Stage (mit u.a. Guano Apes Linkin Park, Cavalera Conspiracy, Korn, Volbeat, Iron Maiden, Motörhead, In Flames etc.), Red Stage ( mit u. a. Pain, Hammerfall, In Extremo, System Of A Down etc.), Red Bull Brandwagenstage (mit. u.a. The Incredible Staggers, Montreal etc.) Abschalten Jetzt! Stage (mit u.a. Knorkator, Ghost etc.) Ich steige gleich ein mit dem ersten (offiziellen) Festivaltag…dem Samstag.

Im Großen & Ganzen haben Anfahrt und Organisation ganz gut funktioniert – wir sprechen immerhin von einem Festival mit insgesamt 160.000 Zuschauern bzw. Leuten aus allen Ecken des Universums innerhalb von nur 3 Tagen. Das Ganze noch dazu zu Pfingsten, was in den umliegenden Ortschaften & Autobahnen zu Staus bei der Anreise führte. Das gesamte Event war mit vier Bühnen (zwei Haupt- und zwei Nebenbühnen) sehr großzügig angelegt bzw. flächentechnisch etwas weit verstreut, was aber wiederum angesichts der Zuschauerzahlen logisch erscheint.

Als erstes habe ich Peter Tägtgrens aus sicherer Entfernung beobachtet, wie er sein Lieblingshobby, namens PAIN mit dem aktuellen Album „You Only Life Twice“, stolz präsentierte. Ich kann nur sagen, dass „Same Old Song“ fĂĽr mich & meine Freunde die BegrĂĽĂźungshymne schlechthin fĂĽr das Nova Rock Festival geworden ist. Die Sonne bescherte angenehmes „Kaiserwetter“, die Fans feierten die schwedischen Industrial ChartstĂĽrmer ordentlich ab & auch die Setlist lieĂź keinen Wunsch offen. Angefangen von den nahezu heiligen „Psalms Of Extinction“ bis hin zum KnĂĽller „Zombie Slam“ – die Meute kochte und so manche irr witzigen Tanzeinlagen seitens gut gelaunter Zuschauer wurden immer wieder mit herunter gelassener Kinnlade, aber gerne, bestaunt.

red stage

Ehrensache, dass Mastermind und „Herr der Augenringe“, Peter Tägtgren sein bereits erwähntes neues Output mit eingängigen aber harten KnĂĽllern vorstellte. Angefangen vom Opener „Let Me Out“, ĂĽber „Dirty Woman“ oder dem Ohrwurm- bzw. Titelsong „You Only Live Twice“ – hier wurde alle Facetten von PAIN vorbildlich auf der Red Stage BĂĽhne umgesetzt. Als uns lauthals „Shut Your Mouth“ entgegen schallte, war allen Anwesenden klar, dass sich das Set der Schweden dem Ende zuneigte. Da die Stimmung und auch die Show von PAIN eindeutig Lust auf mehr machten, ging es nach einer kurzen Erfrischung (Geheimtipp: der Long Island Ice Tea, ist wirklich jeden Cent wert!!), dieses Mal näher ans Geschehen heran…

eisbrecher…EISBRECHER wurden von vielen schon sehnlichst erwartet. Ich persönlich war angesichts des groĂźen elektronischen Anteils in der Mucke der Deutschen zugegeben etwas skeptisch und lieĂź mich (nicht zum letzten Mal an diesem Wochenende) bereitwillig eines Besseren belehren. Mit dem Titel „Eiszeit“ von ihrem aktuellen (Best Of -) Album begannen die MĂĽnchener mit ihrem Gig. Von Beginn an hatte Sänger & Texter Alex Wesselsky das Publikum voll im Griff und konnte problemlos auch Skeptiker, wie mich, bekehren. Denn spätestens nach Song Nummer zwei („Angst“) war klar, dass der elektronische Anteil der Musik von EISBRECHER On Stage einer schwermetallischen Gitarrenfront Platz macht. Somit kann man die Musik (zumindest live) am besten mit den Worten elektronischen Metal beschreiben, was wir ja bereits von anderen Acts (wie z.B.: LACRIMOSA, in diesem Fall Gothic Metal) kennen. Da auch der zweite Hauptprotagonist, nämlich Noel Pix (Keyboard, Gitarre & Programming), zusammen mit Wesselsky bei MEGAHERZ seine Karriere begann, endete der Auftritt mit dem MEGAHERZ Cover der Nummer „MiststĂĽck“. Mir persönlich hat die EISBRECHER Show sehr gut gefallen und ich finde die Songs zĂĽnden live auch eindeutig besser als auf CD gepresst. EISBRECHER ist es mit diesem Gastspiel im österreichischen Nickelsdorf gelungen, ihren Ruf als „Rammstein Kopie“ hierzulande ein fĂĽr alle Mal abzuschĂĽtteln, da man sich als eigenständigen Elektronik Metal Act mehr als nur bewiesen hat!

sandra nasic 2Ortswechsel: Der Weg von der Red zur Blue Stage dauert schon eine gute halbe Stunde. Trotzdem schaffte ich es rechtzeitig zu den GUANO APES zu kommen. Schon x-mal im Fernsehen bestaunt, wollte ich mir mein eigenes Bild von den einstigen Senkrechtstartern machen. Sandra Nasic erfreute im gewohnt lässigen Outfit inklusiver Riesensonnenbrille und hüpfte – fit wie ein Turnschuh – über die Bühne und animierte das Publikum vom Opener „You Can`t Stop Me“ an, wobei man ihr jedes Wort des eben genannten Songtitels ohne wenn & aber glaubt! Den ersten Höhepunkt setzten die Deutschen mit Nummer vier in ihrer 17 (!!) Lieder umfassenden Setlist, mit „Open Your Eyes“. Kurz darauf erfreute das herrliche und zugleich sexy Stück „Pretty In Scarlett“ die Zuseher, die wie Gummibälle vor der Bühne auf & ab hüpften. Weitere Highlights waren natürlich die Bandhymne „Lord Of The Boards“ und das Alphaville Cover „Big In Japan“. Ich kann nur sagen, dass GUANO APES noch immer das Feuer und die Spritzigkeit aus den Anfangstagen besitzen und weder musikalisch noch Show mäßig von ihrer Qualität etwas eingebüßt haben. Das Gegenteil ist hier der Fall: man wirkt nun sicherer und Frau Nasic lässt das Publikum aus ihrer Hand fressen (und ist obendrein ein Augenschmaus für alle männlichen Fans)! Enorm gut kam auch das Bühnenbild zur Geltung, welches den Eindruck vermittelte, dass Sandra Nasic & Konsorten ihre Show tatsächlich über den Dächern einer Großstadt zelebrierten. Ein Augenschmaus, welchen man durchaus als originell und gleichzeitig intelligent bezeichnen kann. Überrascht von der Länge des GUANO APES Gigs musste ich dann noch vor dessen Ende aufbrechen, um pünktlich zu HAMMERFALL auf die Red Stage zu gelangen.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich mich an keine Band erinnern kann, die mit ĂĽbermäßig viel Verspätung auf die Bretter – die die Welt bedeuten – kamen. Man konnte ja beinahe seine Uhr nach den Auftrittszeiten stellen – ein groĂźes Kompliment an die Veranstalter!

hammerfall sängerSo begannen auch die True Metal Helden von HAMMERFALL pünktlich um 19 Uhr 10 mit einer derart mitreißenden, kompakten Show, dass sich sogar Sänger Joacim Cans des öfteren wunderte & sich bei den Fans nach fast jeden Song für die tollen Reaktionen bedankte. Doch wer mit einem derart starken neuen Album („Infected“) am Start ist, hat auch dementsprechend leichtes Spiel. Den ersten Track des neuen Outputs, „Patient Zero“, auch als Opener für das Live Set zu verwenden war die richtige Wahl, um einen fulminanten Triumphzug zu starten.

hammerfall joacim + oscarNeue Nackenbrecher wie „Bang Your Head“ oder „666 – The Enemy Within“ sind dazu prädestiniert live gespielt zu werden und dem Publikum so richtig Feuer unterm Hintern zu machen! Doch auch die Schweden können mittlerweile aus einem umfangreichen Backkatalog wählen uns deshalb liest sich ihre Setlist wie die, einer Best Of – CD. Alleine der Zugabenblock unterstreicht mit „One More Time“, „Hearts On Fire“ und dem kultigen „Hammerfall“ einmal mehr, dass HAMMERFALL zur Speerspitze ihres Genres zählen. Bängende Köpfe, in den Abendhimmel gestreckte Fäuste und laut mitsingende Kehlen waren Dauerzustand, als Mr. Cans Hits wie u. a. „Renegade“ oder „Let The Hammer Fall“ zum Besten gab. Obwohl einigen Die Hard Fans vor allem ältere Songs aus der „Glory To The Brave“ Ă„ra abgingen, hinterlieĂźen HAMMERFALL ein völlig berauschtes Publikum zurĂĽck, welches sich schon fĂĽr den nächsten metallischen Höhepunkt bereit machte…

…IN EXTREMO standen nun auf dem Spielplan und man musste nicht mal die BĂĽhne wechseln – sehr praktisch. Da bleibt zwischendurch immer wieder etwas Zeit, um je nach Lust und Laune an den zahlreichen Merchandise, Piercing oder Schmuck Ständen zu schmökern. Logistisch sehr klug innerhalb der HauptbĂĽhnen angelegt musste man schon etwas acht geben, um nicht (vor allem nach fortgeschrittenem Alkoholkonsum) in einen Kaufrausch zu verfallen.

das letzte einhornWie bei den anderen Bands zuvor, nämlich nahezu unheimlich pünktlich, begann nach einem kurzen Intro mit einem lauten Knall und einer Feuerfontäne zu den Klängen von (überraschenderweise) „Sängerkrieg“ der große Auftritt von IN EXTREMO! Eigentlich habe ich mir als Opener eher ein Stück vom wirklich guten neuen Album „Sterneneisen“ erwartet, wurde jedoch nicht enttäuscht, da dieser Titel etwas später gespielt wurde. Sänger Michael Rhein alias „Das Letzte Einhorn“ legte sofort mit „Frei Zu Sein“ und dem Klassiker „Vollmond“ nach und schon war die Stimmung vor der Bühne wieder am kochen. Sehr beeindruckend war vor allem die Pyro Show, welche wieder und wieder IN EXTREMO stets im richtigen Moment der Abenddämmerung hell erleuchten ließ.

in extremoDer Einsatz der Flammen wirkte zu keinem Zeitpunkt ĂĽberzogen und ging mit der mittelalterlichen Metal Mucke der Berliner Hand in Hand. Zwischendurch stellte sich Dr. Prymonte in den Mittelpunkt, um uns seine Fähigkeiten an den verschiedensten (mittelalterlichen) Instrumenten wie z.B.: der Marktsackpfeife zu präsentieren. Das letzte Einhorn hingegen ĂĽberschĂĽttete die „Fans in Ă–sterreich“ mit Lob und ĂĽbertrumpfte sich dabei selbst mit Superlativen. Selbst von technischen Problemen bei „Liam“ lieĂźen sich IN EXTREMO nicht aus der Ruhe bringen. Stattdessen verwöhnte man das Publikum mit Hits wie „Poc Vecem“, „Unsichtbar“ und den zwei Zugaben „Ai Vis Lo Lob“ und „Omnia Sol Temperat“. FĂĽr mich unterstrich dieser Auftritt einmal mehr, wer im ewigen Kampf um die „Mittelalterkrone im deutschsprachigen Raum, die Nase weit vorne hat…einziger Wermutstropfen: es fehlten Klassiker wie „KĂĽss Mich“, „Erdbeermund“ oder „Rotes Haar“, welche gerade live vom Feinsten sind. Angesichts der schier endlosen Songauswahl, aus der IN EXTREMO schöpfen können, und der begrenzten Spielzeit ist diese Entscheidung selbstverständlich nachvollziehbar.

Nun war die Zeit gekommen, endlich einmal eine kleine Verschnaufpause einzulegen. Als äuĂźerst fanfreundlich kann man die Preise am Campingplatz bezeichnen: fĂĽr eine groĂźe Dose gekĂĽhltes (!!) Bier löhnte man einen Euro…und so kam es, dass die eine oder doch die andere Dose Gerstensaft die Entscheidung, welchen Headliner man heute Nacht sehen will, nachdrĂĽcklich beeinflusste. Deshalb viel die Wahl auf die Blue Stage, wo LINKIN PARK den Headliner stellten. Sehr willkommen war auf dem Weg zwischen Red und Blue Stage die Wasserstelle. Je nach belieben konnte man zwischen AbkĂĽhlung & Schlammschlacht wählen. Festivalherz – was willst du mehr?

stimmung hammerfallGespannt wartete man auf die ersten Takte der Amerikaner LINKIN PARK. Die groĂźe Frage, die sich viele vor der BĂĽhne stellten, lautete: Können LINKING PARK den Auftritt von 30 SECONDS TO MARS noch toppen? Geschätzte 50.000 Fans bekamen die nächsten 100 Minuten die Antwort darauf einen bunten Strauss aus New Metal Songs geboten. Der Gig begann mit „The Requiem“ gefolgt von „Papercut“, während auf der Videoleinwand spacige Bilder den musikalischen Rahmen unterstrichen. Bei „What I`ve Done“ kam das Publikum richtig auf Touren und es wurde mitgesungen, gehĂĽpft oder das Feuerzeug in den Nachthimmel von Burgenland gehalten. Chester Bennington war stimmlich in einer ĂĽberraschend guten Verfassung, was nach den Problemen mit seinen Stimmbändern nicht unbedingt so zu erwarten war. Da sich auch die restliche Band von ihrer Besten Seite zeigte, war der Vergleich mit 30 SECONDS TO MARS schon bald kein Thema mehr. Egal ob man sich vom Erfolgsalbum „Meteora“ mit Hits wie z.B.: „Numb“, „Breaking The Habbit“ oder „Lying From You“ bediente oder sich doch auf Nummern des Debutalbums konzentrierte (u.a. „In The End“, „One Step Closer“, „Crawling“) – die Menge dankte es mit tosenden Applaus und guter Stimmung. Irgendwann waren dann auch diese 100 Minuten vorbei und nach „One Step Closer“ begab sich die Masse auf den Weg zu ihren Zelten, wo noch bis zum Morgengrauen gefeiert wurde…

Gunther

MAIDEN STUTTGART TICKETS

Posted by admin On Juni - 6 - 2011

Das IRON MAIDEN Stuttgart Konzert ist seit Wochen ausverkauft und immer noch brennen die Ticketanfragen! Nach dem Tourstart haben Band und Veranstalter die Produktion abgeglichen und noch einige Tickets aus dem “production hold” Bereich freigemacht! Wer also die Chance nutzen will, hier gibt es noch einige wenige Tickets: www.easyticket.de oder Tel. 0711 – 2 555 55 Zugreifen!!!

MARIENBAD “WERK I”

Posted by admin On Juni - 5 - 2011

Marienebad bandMARIENBAD – „Werk I: Nachtfall“ Hinter MARIENBAD verbirgt sich ein Projekt der beiden EISREGEN-Musiker M. Roth und Yantit, die Marienbad damit aus den dunklen Wassern noch einmal auferstehen lassen. Auf ihrer Reise tatkräftig unterstützt durch Allen B. Konstanz (The Vision Bleak) and West (Panzerkreutz, Hämatom) erzählen die Herren die Geschichte eines tschechischen Dorfes, dessen Bewohner den Teufel im Leib haben sollen. Der Legende nach zu urteilen wurde das gesamte Dorf zugunsten eines Stausees geflutet und riss 12 Seelen in den Tod, die sich weigerten ihre Heimat zu verlassen. Die ganze Geschichte gibt´s im EISREGEN Forum http://forum-fleischhaus.de/ .

Das Line Up zeigt, das hier sowohl textlich, als auch stimmlich hier stark der EISREGEN Stempel allgegenwärtig ist, wobei der klare Gesang über den kehligen eindeutig dominiert. Die Texte strotzen nur von Zynismus und makabrer Atmosphäre, der an einigen Stellen leider abflacht und wie ein Bericht vorgetragen wird. Durch den großzügigen Einsatz von Keyboardpassagen und dem Midtempo entsteht auf dem ersten Werk eine düstere Atmosphäre, so dass jeder den Soundtrack zu seinem persönlichen Horrorfilm erleben kann. Auch produktionstechnisch wurde hier nicht am falschen Ende gespart; die Songs kommen saftig und ordentlich rüber.

Als Leckerlie gibt´s das Album gleich als Doppelversion in deutscher und englischer Sprache, wo jedoch schon der größte Stolperstein liegt. Der Gesang ist in deutscher Sprache teilweise recht gewöhnungsbedürftig, wirkt in englischer Sprache jedoch an den Haaren herbeigezogen. Die Idee ist gut, das Ergebnis aber nicht unbedingt leicht verdaulich.

Fazit: Im Großen und Ganzen entfaltet das Album erst nach mehrmaligem Hören seine ganze Atmosphäre, hat aber dann eine schöne Horroratmosphäre im Hörbuchstil mit gutem Hintergrundsound. Meine Anspieltipps: Roslins Fluch (Makaber wie Sau) und Wasserwall (absoluter Gänsehauthöhepunkt).

4,5 von 6 Punkten

Radu

ALCEST ” LE SECRET”

Posted by admin On Juni - 5 - 2011

ALCEST – „Le Secret“ Allroundtalent und Kopf von ALCEST Neige erfüllte sich einen Traum, indem er zwei alte Stücke im neuen Gewand präsentiert, um den Hörer auf eine wahre Traumreise mitzunehmen. Hierbei verarbeitet er Visionen von Tod und Wiedergeburt der Seele, die er in seiner Kindheit gehabt hat und mit fortgeschrittenem Alter aufarbeitet.

Das Titelstück entführt bereits von der ersten Sekunde an mit hypnotischer Gelassenheit den Hörer in Neiges Traumwelt und lässt in mit jeder Sekunde tiefer in eine Geisterwelt eintauchen, die durch neugierigen Kinderaugen betrachtet wird. Cleane Gitarren läuten die Reise ein, bevor ein treibendes Schlagzeug und eingängige Gitarrenlinien den klaren Gesang durch die Boxen tragen. Auch wenn hier gelegentlich auf das Gaspedal getreten wird, bleibt der Gesang durchgängig ruhig, was sowohl melancholisch wie neugierig zugleich macht. Hier wurde großen Wert auf instrumentaler Atmosphäre gelegt, was sich durch das ganze Stück zieht.

Der zweite Song „Elevation“ lockt den Zuhörer mit leisen Keyboardteppichen nah an die Boxen, um danach mit zügigem Tempo durch eine neue Klanglandschaft zu entführen. Anders als beim Titelstück wird hier der Krächzgesang rausgeholt, was der Atmosphäre keinen Abbruch tut, weil die Songstruktur eingängig und abwechslungsreich zugleich ist.

Neben den neu aufgenommenen Versionen finden sich auch die Originalversionen auf dem Silberling, die produktionstechnisch eindeutig von den Black Metal Wurzeln künden. Mir persönlich gefallen die neu aufgenommen Stücke besser, was an der Songqualität jedoch keinen Unterschied macht, weil hier ganz großes Kino geboten wird. Die Tatsache, dass es unterschiedliche Versionen (normales Jewelcase, bis zur Holzschatulle) gibt, rundet die Sache noch ab.

Fazit: ALCEST denken bei den Songs an jedes noch so kleine Detail und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Sie führen in fremde Welten und lassen den Hörer wie nach einer Seelenwanderung zurück; überwältigt und dankbar für seine Ohren.

6 von 6 Punkten

Radu